Kuchen im Glas haltbar machen
Kuchen im Glas ist total einfach zu machen und sehr gut für Anfänger geeignet, die mit der Haltbarmachung von Kuchen erst beginnen wollen. Ich stelle Euch hier drei Rezepte mit einem simplen Rührteig vor: einen saftig-lockeren Haselnuss-Gugelhupf, einen Ingwerkuchen und einen Karottenkuchen. Die Rezepte sind nur Beispiele für diese Konservierungsmethode, denn man kann jeden Kuchen im Glas einkochen. In einem hübschen WECK-Gugelhupf-Glas oder Sturzglas machen die kleinen Kuchen viel her und sind ideal zum Verschenken.
Inhaltsverzeichnis
Kuchen im Glas backen – ein tolles Geschenk
Für Kuchen im Glas ist ein Rührteig am einfachsten. Rührkuchen ist am längsten haltbar und am unkompliziertesten herzustellen, also auch sehr gut für Ungeübte geeignet. Ob Marmorkuchen, Zitronenkuchen, Eierlikörkuchen oder Rotweinkuchen - Ihr nehmt einfach das Rührkuchenrezept Eurer Wahl. In meinem Video gebe ich Euch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Ihr daraus einen leckeren Kuchen im Glas zaubern könnt. Und im Anschluss daran gebe ich Euch Tipps, wie Ihr den Kuchen im Glas präsentieren könnt, damit daraus ein schönes, wertvolles Geschenk entsteht, das nicht viel kostet, aber von Herzen kommt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Backblech aus dem Backofen nehmen und den Ofen auf die Temperatur vorheizen, die der jeweilige Rührkuchen braucht.
- Gläser vorbereiten: Sie müssen in einem sauberen Zustand sein. Den Boden mit Paniermehl oder gemahlenen Nüssen ausstreuen, wenn man den Kuchen später aus dem Glas stürzen möchte.
- Rührteig nach dem Rezept der Wahl herstellen. Er sollte nicht zu fest, sondern möglichst weich sein, damit der Teig während des Backvorgangs beim Aufgehen nicht über den Glasrand läuft.
- Gläser mit dem Rührteig bis etwas über die Glashälfte befüllen - am besten mit Hilfe einer Kanne.
- Befüllte Gläser offen auf das kalte Backblech stellen und in den vorgeheizten Ofen schieben.
- Während des Backens die Deckel von Twist-Off-Gläsern oder Gummiringe von WECK-Gläsern in ein Gefäß mit heißem Wasser legen.
- Die Backzeit richtet sich nach der Größe des verwendeten Glases. Bei einem Muffin-großen Glas beträgt die Dauer etwa 20 Minuten, bei einem 500 ml-Glas ca. 30-35 Minuten. Am besten Stäbchentest machen und nicht zu lange backen, damit er nicht zu trocken wird. Ideal ist es, wenn er gerade fertig ist.
- Backblech aus dem Ofen nehmen und Gläser sofort mit den feuchten Deckeln bzw. Dichtungen verschließen.
Die Hitze des Kuchens im Glas reicht aus, um ihn zu pasteurisieren. Er muss dann nicht noch einmal eingekocht werden und ist 3-4 Monate haltbar. Sollte er doch schlecht werden, riecht, schmeckt oder sieht man das. Dann hat eine chemische Reaktion stattgefunden. Mikroorganismen sind aber nicht im Glas, daher gibt es auch keine Botulismus-Gefahr.
Zur Gläserwahl: Für Kuchen im Glas eignen sich Gläser in Sturzform, die keine Schultern haben. Für mich ist das Gugelhupf-Glas von WECK das schönste. Besonders zum Verschenken, dekoriert mit einer kleinen Schleife. Wenn man den Kuchen herausstürzt, sieht er wirklich aus wie ein Mini-Gugelhupf. Oder man nimmt bedruckte Twist-Off-Gläser, die sehr hübsch aussehen. Gläser mit einem Volumen von 100-150 ml sind ideal, z. B. für Brownies. Möchte man eine richtige Kuchenportion haben, sind 200-300 ml-Gläser richtig. Für 2-3 Personen eignet sich ein Glas mit 400-500 ml.
Ingwerkuchen im WECK-Gugelhupfglas
In meinem Video zeige ich Euch, wie Ihr Ingwerkuchen (und jeden anderen Kuchen) nach meinem Universal-Rührkuchenrezept zubereiten und auf zweierlei Art im Glas haltbar machen könnt. Das WECK-Gugelhupfglas eignet sich durch seine klassische Form besonders gut für Kuchen im Glas. WECK produziert es in vier Größen - vom 80 ml-Miniglas bis zum 450 ml-Glas. Letzteres hat genau die richtige Größe für 2 bis 3 Portionen und ist ideal zum Verschenken - und für mein Rezept.
Zu Ingwerkuchen bin ich durch den Kauf einer großen Packung Ingwer in Zartbitterschokolade gekommen. Der Ingwer war so kristallisiert, dass es nicht mehr schön war, ihn zu essen. Daher habe ich die Schoko-Ingwerstäbchen einfach kleingeraspelt und meinem Rührkuchenteig zugefügt.
Mein Video ist besonders gut für Anfänger und Interessierte geeignet, weil ich darin Schritt für Schritt die Konservierungsmethoden von Kuchen im Glas erkläre. Der Anfang ist immer gleich: Ihr füllt den zubereiteten Teig in saubere Gläser, stellt sie auf ein kaltes Backblech und schiebt es in den vorgheizten Ofen. Sind die kleinen Kuchen fertig, verschließt Ihr die heißen Gläser zügig, sobald sie aus dem Ofen kommen. Oder Ihr lasst die Gläser etwas abkühlen, verschließt sie dann erst und kocht sie im Wasserbad nochmals ein, d. h. Ihr pasteurisiert sie nach. Auf diese zwei Arten ist der Ingwerkuchen wie alle anderen Rührkuchen im Glas 4-6 Monate bei Raumtemperatur haltbar. Warum das so ist, wie sich die Zusammensetzung der Zutaten auf die Haltbarkeit auswirkt, und warum der Kuchen bei längerer ungekühlter Lagerung sauer werden kann, erfahrt Ihr hier.
Direkt zum Rezept geht es ab Minute 8.44.
Zutaten
- etwas Butter zum Einfetten der Gläser
- etwas Paniermehl (oder gemahlene Nüsse) für den Boden zum Stürzen des Kuchens
- 250 g Butter (alternativ Margarine oder Öl)
- 250 g Zucker
- 3 Eier
- 400-500 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 1/4 TL Salz
- 200 g geraspelte Schoko/Ingwerstückchen (alternativ geriebene Nüsse, Orangenschalen, Karamellstückchen)
- eventuell etwas Milch und Sahne für die Konsistenz
Die Zutaten ergeben eine Teigmenge für 4 oder 5 Gläser mit einem Volumen von 450-500 ml.
Zubereitung
Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen und Rost/Blech aus dem Ofen nehmen.
Gläser einfetten (Rand aussparen) und den Boden mit gemahlenen Nüssen oder Paniermehl ausstreuen.
Butter und Zucker schaumig schlagen. Eier und Salz hinzufügen und Mehl mit Backpulver vermischt unterheben. Eventuell etwas Milch oder Sahne für eine weiche Konsistenz zufügen. Geraspelte Schoko-Ingwerstückchen am Ende unterrühren. Teig in vorbereitete Gläser bis etwas über die Hälfte füllen.
Gläser auf kaltem Rost/Blech für 20-25 Minuten in den vorgeheizten Ofen schieben (Stäbchenprobe machen). Deckel und Gummis in warmes Wasser legen.
Gläser aus dem Ofen holen, auf ein Brett stellen, wenn nötig Ränder mit warmem Tuch säubern und mit WECK-Verschluss verschließen.
Möchte man kein Kondenswasser im Glas haben, lässt man sie ungeöffnet etwas auskühlen, bevor man sie verschließt. Dann müssen sie aber für 30 Minuten bei 100 °C im Wasserbad nachpasteurisiert werden.
Ungeöffnete Gläser auf einem Brett oder Tuch abkühlen lassen.
Haselnuss-Gugelhupf im WECK-Glas
Den Haselnusskuchen im WECK-Gugelhupfglas habe ich nach einem total einfachen Rührkuchen-Rezept zubereitet. Er ist ideal für Anfänger, weil dieser Teig schön geregelt aufgeht und nicht über den Rand hinausquillt, wenn man ihn richtig ins Glas füllt. Das Sturzglas von WECK ist dafür perfekt geeignet, weil es die klassische Gugelhupf-Form mit den schrägen Einbuchtungen an der Seitenwand und einer kleinen Erhebung am Boden hat. Wenn man den Kuchen stürzt, sorgt diese für die typische Vertiefung auf der Oberseite des Kuchens. Man kann den kleinen Gugelhupf aber auch direkt aus dem Glas löffeln.
Laut WECK sollte man die fertigen Kuchen im Glas nach dem Backen noch für 30 Minuten bei 100 °C einkochen. Wenn man die ofenheißen Gläser aber schnell verschließt, ist das nicht notwendig. Sie sind auch ohne Nachpasteurisierung im verschlossenen Zustand 4-6 Monate haltbar.
Was Ihr beim Backen und Haltbarmachen des Haselnusskuchens im WECK-Glas beachten solltet, zeige ich Euch in diesem Video.
Zutaten
- Etwas Butter zum Einfetten der Gläser
- Etwas Paniermehl zum Ausstreuen
- 200 g Puderzucker
- 4 Eier
- 200 g gemahlene Haselnüsse
- 200 g Sahne
- 200 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 1 Prise Salz
Die Zutaten ergeben eine Füllmenge für Gläser mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Liter, z. B. für 6 WECK-Gugelhupfgläser à 280 ml und 5 à 165 ml.
Zubereitung
Backofen auf 180 °C vorheizen und Rost/Blech aus dem Ofen nehmen.
Saubere Gläser mit Butter einfetten und den Boden mit Paniermehl ausstreuen. Puderzucker und Eier in einer großen Schüssel mit einem Rührgerät vermischen. Haselnüsse, Sahne, Mehl, Backpulver und Salz hinzufügen und gut verrühren. Den Teig bis knapp über die Hälfte in Gläser füllen.
Gläser auf dem kalten Rost/Blech in den vorgeheizten Backofen schieben. Die kleinen Gläser vorn, die großen hinten. Die Backzeit der kleineren Gläser (165 ml) beträgt 20 Minuten, die größeren (280 ml) brauchen 5 Minuten länger (Stäbchenprobe machen).
WECK-Gummiringe und Deckel in warmes Wasser und Klammern griffbereit auf einen Teller legen.
Gläser nach und nach aus dem Ofen nehmen und mit dem Deckel und Klammern verschließen. Der Rand muss sauber und die Gummiringe und Deckel noch feucht und warm sein, damit sie auf dem heißen Glas nicht kaputtgehen.
Haltbarkeit: Laut WECK sollte man die Gläser danach für 30 Minuten bei 100 °C einkochen. Wenn man die Gläser schnell verschließt, sind sie auch ohne Nachpasteurisierung 4-6 Monate haltbar.
Saftiger Karottenkuchen im Glas
Karottenkuchen im Glas ist ein tolles Geschenk für Freunde - nicht nur zu Ostern. Das Rezept, das ich Euch in meinem Video zeige, ist sehr einfach und trotzdem besonders. Denn es enthält kein Fett. Das Tolle daran: Auch ohne Butter oder Margarine ist der Kuchen schön saftig, und man spart Kalorien. Also genau das richtige Geschenk für Menschen, die auf Ihre schlanke Linie achten wollen.
Seine Saftigkeit und schöne Konsistenz erhält der leckere Kuchen durch die geraspelten Möhren, die mit Mehl und gemahlenen Nüssen vermischt und mit Eiern, Zucker und Gewürzen zu einem homogenen Teig verarbeitet werden. Wie Ihr ihn einfach und sauber in Gläser einfüllt, im Ofen backt und haltbar macht, seht Ihr hier. Ein kleiner Tipp: Wenn Ihr den Karottenkuchen nicht gleich aus dem Glas löffeln, sondern stürzen wollt, streut in die Gläser vor dem Einfüllen eine Schicht Mandeln. Dadurch gleitet der Kuchen ganz einfach aus den Sturzgläsern auf den Teller und behält seine schöne Form.
Zutaten
- 250 g Zucker
- 5 Eier
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 200 g gemahlene Mandeln oder Walnüsse
- 100 g Mehl
- 1/2 Päckchen Backpulver
- 250 g geraspelte Möhren
- 1/2 TL Salz
- etwas Zimt nach Geschmack
Die Zutaten ergeben eine Teigmenge für Gläser mit einem Gesamtvolumen von 2030 ml. Ich habe damit WECK- und Sturzgläser unterschiedlicher Größen befüllt.
Zubereitung
Backofen auf 180 °C vorheizen, Rost/Blech aus dem Ofen nehmen und den Boden der Gläser mit geriebenen Nüssen ausstreuen, damit sich der Kuchen leicht stürzen lässt.
Karotten klein raspeln. Mandeln, Mehl und Backpulver vermischen. Eier, Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig rühren. Nuss-Mehl-Mischung dazufügen und verrühren. Karotten mit einem Löffel unterheben. Prise Zimt nach Geschmack zufügen.
Gläser bis über die Hälfte mit dem Teig befüllen. Um die Ränder sauber zu halten, ist ein Einfülltrichter hilfreich.
Auf dem kalten Blech in den vorgeheizten Backofen schieben. Je nach Glasgröße 25-45 Minuten backen.
Stäbchenprobe machen und Gläser nach und nach aus dem Ofen nehmen und sofort verschließen.
Fragen und Antworten
Zuschauer: Wie lange sind die Kuchen denn haltbar?
Steffi: Kuchen im Glas sind unterschiedlich haltbar, das hängt immer von den Zutaten und dem Feuchtigkeitsgehalt ab. Dieser Kuchen hier ist aber einer von den wirklich unkomplizierten. Er sollte ohne weiteres 4-6 Monate bei Raumtemperatur haltbar sein.
Kann ich den Kuchen oder auch das Brot aus einem anderen Video von Dir in einem größeren Glas herstellen und wenn ja, in welchem Glas und wie lange muss er dann backen?
Ja, das kannst Du. Die Backzeit variiert leider, deshalb kann man es nicht so genau sagen. Bei einem 1-Liter-Glas liegt sie bei ca. 35 Minuten. Ich fange bei 30 an, im 5-Minuten-Takt Stäbchenproben zu machen.
Könnte ich statt Haselnüsse auch Walnüsse oder Mandeln nehmen?
Natürlich! Das geht ohne Weiteres!
Könnte man alternativ auch Apfelstücke anstatt Nüsse nehmen?
Du kannst auch Apfelstücke nehmen, aber dann wird der Kuchen nicht so gut haltbar sein. Es sei denn, Du packst ihn in den Kühlschrank. Alles, was mehr Feuchtigkeit gibt, verringert die Haltbarkeit.
Was benutzt Du, 180 °C Umluft oder Ober-/Unterhitze?
Ich habe ihn bei Umluft gebacken.
Kann ich den Kuchen auch in Schraubgläsern machen? Wenn ja, reicht es dann auch einfach nur aus, die Gläser nach dem Backen zu verschließen?
Wenn Du sie sofort verschließt, müsste es gehen.
Ich las, man sollte keine Gerichte wegen der Haltbarkeit mit Mehl einkochen. Wie ist das dann mit Kuchen?
Mehl säuert häufig das Einkochgut, besonders in Verbindung mit Feuchtigkeit. Das tut es beim Kuchen auch. Deshalb sagt man auch, die Haltbarkeit beträgt ca. 4-6 Monate. Sie kann viel länger sein, manchmal auch kürzer, wenn der Kuchen sehr feucht ist.
Kann man die Kuchen auch mit Dampf im Topf backen?
Ja, aber da bitte genau an die angegebene Einkochzeit halten, wie im WECK-Einkochbuch siehe 'Backen und Einkochen im Heißwasserbad'.
Wo gibt es die Klammern zum Einwecken für die Gugelhupf-Gläser?
Die Klammern findest Du unter 'Passende Artikel' WECK-Einkochklammern. Du bekommst sie aber auch ganz normal im Handel.
Du hast in Deinem Ingwerkuchen-Video von Gemüse abgeraten, wie sieht es mit Obst wie Äpfel und Kirschen aus?
Früchte im Kuchen geht, aber das Obst kann die Haltbarkeit verkürzen, weil es den Wassergehalt an bestimmten Stellen erhöht. Wenn Du einen Obstkuchen einkochst, der etwas feuchter ist, gibt es aber auch die Möglichkeit, ihn im Kühlschrank aufzubewahren. Da hält er sich dann z. T. richtig lange.
Wie sieht es mit Trockenobst wie Rosinen, getrockneten Aprikosen, Apfelringen und Co. aus. Oder Zitronat und Orangeat?
Das geht ohne Probleme!
Weißt Du zufällig, ob das mit glutenfreiem Kuchen genauso gut funktioniert? Das wäre dann statt dem normalen Mehl eine Mischung aus Mais-, Reis- und/oder Kartoffelmehl/-Stärke.
Ja, das geht wunderbar!
Wenn man den Karottenkuchen einweckt, ist er doch sicher einige Monate haltbar oder?
Ja, diese Kuchen sind ein paar Monate haltbar.
Kann ich bei diesem Karottenkuchen auch noch Zitronenabrieb und eventuell etwas Saft beigeben?
Ja, das müsste gehen. Allerdings vorsichtig mit dem Saft sein, damit der Kuchen nicht zu nass wird. Der Abrieb klappt vermutlich besser.